wie Smartphones und Tablets die Fotografie verändern

moebel2Snap Shots zu jeder Gelegenheit, für ungezählte Touris, die aus dem Kölner Hauptbahnhof herausströmen, gehört dies zum Pflichtprogramm, den Kölner Dom auf ihren Photohandys  “mitzunehmen”, vielleicht wurde Kölns beliebtestes Wahrzeichenmotiv vor wenigen Wochen temporär getoppt, denn das skandal umwitterte Lustschlösschen in Limburg war vor wenigen Wochen ein illustrer Publikumsmagnet für einen bisher nie gesehenen, knipsenden Smartphone Tourismus;-) Haben vor über zehn Jahren fundamentalistische Fotopuristen den Digitalkamera Boom für den florierenden Massenmarkt als Entwertung der hochwertigen Fotografie betrachtet, so sind es heute nicht wenige Fotopuristen mit teurem digitalen Equipment, die durch die Smartphone Revolution einen Exodus der ernstzunehmenden Fotografie befürchten. Ein stetig pulsierender Datenstrom von digitalen Bildchen, die um den Globus gejagd werden, wo jede Banalität und jede Fratze geshared und geliked werden muss, stimmt den ein oder anderen doch nachdenklich, ob die rasant wachsende Bilderflut und die damit oft ungehinderte, freie Verfügbarkeit von Bildern besonders die monetäre Fotografie langfristig zur Nullnummer werden lässt?!

Sicher, man kann mit dieser Problematik ganze Romane füllen, wo vermeintlich einflussreiche Protagonisten noch mehr Megapixel einfordern, um dem anspruchsvollen Fotofreund das gute Gefühl zu geben, mit einer 24 Megapixel CompactCam bist Du in der Profi Liga angekommen, wofür? Gut, ich fasse mich hier kurz, die Grösse einer Bilddatei entscheidet über den Verwendungszweck für ein gewähltes Medium, für das gestalterische Können ist die Anzahl der Megapixel nebensächlich und die Fotoknipse nichts anderes als ein geeignetes Werkzeug, also ein Mittel zum Zweck, um z.B. eine kreative Fotoreportage für ein Online Magazin zu realisieren. Für solch einen Zweck kann ein Smartphone bzw ein fototaugliches Tabphone oder eine hosentschenfreundliche Digicam das passende Werkzeug sein, mit dem ein Fotoauftrag auch qualitativ ausgeführt werden kann. Mit treuen Wegbegleitern, die sich leicht und effizient bedienen lassen, stehen zudem für spontane und spannende Momente eher bereit als gewichtige Digitalkameras der Profi Klasse.

Für klassische Hochglanz Projekte sind teure DSLR’s und System Kameras immer noch erste Wahl, für Online Projekte respektive Fotostrecken z.B. für ein Blogmagazin kann man getrost auch mal auf ein Tabphone zurückgreifen, in dem ein höher wertiges Objektiv mit brauchbarem Zoom verbaut ist. Keineswegs müssen Fotografien der neuen Photohandy Generation zwangsläufig schlecht sein, denn Fotokunst ist mit den beliebten Wegbegleitern durchaus realisierbar, es kommt immer auf den spannenden Moment, auf das Sehen und vor allen Dingen auf die Kreativität des Handybesitzers an, der zum richtigen Zeitpunkt auf den Auslöser drückt. Schön ist, dass solche Fotoaufnahmen nicht makellos sein müssen, im Gegenteil verleiht ein Farbstich einem Bild die besondere Note und lässt das Polaroid Feeling vergangener Tage wieder aufleben! Zudem sind Apps mit Bokeh Effekten sowie kreativer Rahmengestaltung die passenden Spielpartner, um sehenswerte Spontanaufnahmen zu verdeln, ohne Umwege über den Home PC.

Photohandy Shots müssen keineswegs Schrott sein, bei aktuellen Ereignissen spielen sie in der Tat ihre Trümpfe aus und wirken mitunter glaubwürdiger als makellose Fotoaufnahmen in Werbeprospekten! Ich glaube schon, dass sich zukünftig die Smartphone Fotografie im kommerziellen Sektor weiter ausbreiten wird, nebst (signierter) Photohandy Kunst in Galerien.

4 thoughts on “wie Smartphones und Tablets die Fotografie verändern

  1. Hubert Krämer says:

    Hallo

    kann ich nur bestätigen, mit meinm smartphone mache ich jetz mehr bilder als mit der digitalen Kompaktkamera die ich vor 3jahren gekauft habe. Die Fotos von smartphone sind bei gutem Licht scharf und knackig ich hab mir davon ein Fotobuch drucken lassen, sieht top aus.

  2. Joe F says:

    ich bin da skeptisch, mit einer 1 Euro Handyknipse mit Vertrag wirst wohl eher Müll als gute Fotoqualität hinbekommen, wenns was taugen soll für Fotobuch und so darfst ein paar Hunnies mehr hinblättern, dann kannst gleich eine gute und leichte Digitalkamera nehmen 😉

    1. Smooth Gecko says:

      Hallo Joe F!

      Nun, es sind nicht immer die “1-Euro-Handyknipsen”, die die genannten Szene-Fotos digital bannen, sondern durchaus mal die, die sich z.B. “Motorola Razr-HD” oder eben “Samsung (Hyper-)Galaxy One-Two-Three-Four-Five-Six-Seven” nennen, deren Photolinsen schon echt an (hihi: Dank SuperHD)veraltetes HD-Format erinnern. Für mich, der seit 1985 jeden auch nur erdenklichen PC-Entwicklungsstand je nach Neuerscheinung einzelner Hardware-Komponenten per persönlichem Privatkauf und -Test durchlaufen hat, für mich ist die Ansicht des “Bösen Rheinländers” nur eins: absolut nachvollziehbar! Ich geh sogar noch eine Stufe weiter: schon bald werden die tragbaren Kleincomputer (Smartphone genannt) weniger der eigentlichen Funktion des Telefonierens, als den mannigfaltigen Anwendungen z.B. in der Photographie dienen, in dem sie die gespeicherten Bilder nicht nur quer durch den Sumpf des Internets schicken, sondern bei Bedarf die gespeicherten Bilder an jede in relativ kurzer Reichweite liegende, vorzugsweise weiße Wandfläche beamen…. ein “alter Sack” sagt Dir: die so genannten “Smartphones” werden in immer kürzerer Folge einen Quantensprung in Sachen Bilderverarbeitung vollziehen. Ich wette nie – warum nicht? Weil die Themen, zu denen ich mich äußere, bisher immer mit dem Ergebnis in der Öffentlichkeit “normal” wurden, wo andere wie Du noch auf der “Adler” Bahn fuhren. Sorry, ich bin nicht EDV-gläubig…. aber eben auch nicht weltfremd.

  3. Joe F says:

    jeder wie er-sie möchte. trotzdem werden die handyknipsen 2. Wahl bleiben oder glaubst das die Industrie ihre Profikameras in Zukunft ausmustert? ein Samsung Tablet wird nie an die Bildqualität einer Samsung Spiegelreflex ran kommen 😉

Comments are closed.