spannendes Thema: Selbstvermarktung von Blog-Werbung

aktuell sind nur sehr wenige Blog-Magazine Publikumsmagneten, viele Blogs scheinen auch angesichts des Social Media Booms sowie gegenüber den intensiv vermarkteteten Massenportalen und durch SEO und SEM hochgeprügelten Publikationen eher ein Schattendesein zu fristen, das gilt insbesondere für Newcomer mit bescheidenen Budgets, die am Anfang der Projektierung von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, an einer effizienten Refinanzierung eines Blogs mit Werbung ist daher erst recht nicht zu denken. Sicher möchte jeder Power-Blogger langfristig die Früchte seiner Arbeit ernten, denn nachhaltige Leistung soll sich auch lohnen. Die Bedienung von Nischenthemen mit kleineren Marktvolumen bieten für spezialisierte Blogger die besseren Chancen, auch nach Durststrecken Gewinne zu erwirtschaften.

Mainstream oder No Mainstream?

die Bedienung von heissumkämpften Massenmärkten ist nicht nur zeit – und kostenintensiv, sondern auch mangels gigantischem Cash Flow kleiner Anbieter kaum realisierbar. Angesichts der Omnipräsenz der “freiwilligen” Internetmonopole sind kleine Publisher als Marktteilnehmer sowieso in einer ungünstigen Position, alleine durch den Einsatz populärer Online-Werbeformen in die Gewinnzone zu gelangen, denn der Massen-Traffic läuft i.d.R. über eine mittlerweile überschaubare Anzahl von publikumswirksamen Marken, vom grossen Online-Werbekuchen bleiben für den “Rest” in der Tat nur die Krümel einer üppigen Werbetorte übrig. Dennoch sind die Chancen selbst bei schlummernden und durchaus lukrativen Marktnischen gar nicht schlecht, die Werbeflaechen eines Blogmagazins oder einer ähnlichen Publikation mit vertretbarem Marketing, zum günstigen Zeitpunkt, selbst zu vermarkten. Gute Karten für den Blogger, der als Trendscout für lukrative Nischen sein Zielpublikum findet!

Click – oder Fixpreise?

ich will in diesem Blogartikel nicht auf die jeweiligen Vergütungsmodelle von Online-Werbung eingehen, dazu gibt es im WWW einen reichhaltigen Fundus an Informationen von Profis und würde hier auch den Rahmen sprengen. Nur so viel dazu: Vergütungen nach Clicks, Einblendungen, Leads usw. sind für kleinere Projektierer kaum den Aufwand wert, interaktive Werbemittel von  prominenten Werbenetzwerken einzusetzen. In diversen Fachforen sind die Frustationserlebnisse kaum zu übersehen, denn sowohl die Clickpreise alsauch die TKP Sätze fallen so dürftig aus, dass sich solche Vergütungen eigentlich nur für angesagte Brands mit sehr hohem Traffic rechnen, damit bin ich schon bei den Nachteilen gelandet: die eingeblendete Werbung wird überwiegend von Werbevermarktern eingespeist, mit der Gefahr von hohen Streuverlusten, die “rotierende” Werbung so mit sich bringt, dazu aggressive Werbeformen mit garantierter Zornesröte des Nutzers sowie Viruswarnungen, wenn Schadcode aus unsicheren Quellen von unsicheren Werbevermarktern eingespeist wird;-) auch lässt sich die Problematik der Klickmanipulation zum Nachteil des Werbekunden trotz restriktiverer Kontrollmechanismen nicht ausschliessen!

die Vermietung von Online-Werbeflaechen zu Fixpreisen sind in meinen Augen die angemessene Antwort zu herkömmlichen Vergütungsmodellen und bringen für den Publisher (Blogger) und dem Werbekunden gleichsam Vorteile:

1) Klickbetrug durch Dritte ist kein Thema mehr!

2) ein Blogger braucht durch Direktvermarktung seinen Gewinn nicht mit anderen Vermarktern zu teilen, im Grunde genommen ist auch die fehlende oder unzureichende Transparanz, was am Schluss an den Publisher an Werbeeinnahmen ausgezahlt wird, ein Argument mehr für die Selbstvermarktung!

3) sehr essentiell, Branding von Marken! ein wichtiger Aspekt, der imho in der Welt der Online-Werbung gegenüber den TV – und Printmedien immer noch unzureichend berücksichtigt wird! Es liegt auf der Hand, dass speziell Banner-Rotationen für die Imagewerbung von Unternehmen und Marken ungeeignet sind, es gibt dagegen gute Beispiele für effektive Imagewerbung, wo es auf Clickraten primär gar nicht ankommt! Vor ein paar Jahren entdeckte ich eine Schweizer Bildagentur für “Professionals” mit schlichter Online-Werbung für Nikon. Das professionell wirkende Portal, wo neben der Bildervermarktung auch Jobs bzw relevante Dienstleistungen vermittelt wurden und vielleicht noch werden, präsentierte sich die Marke Nikon ohne technische Gimmicks nur mit ihrem Logo in kleiner Bannergrösse wohlplatziert, für Nikon kam es in erster Linie darauf an, mit ihrer Traditionsmarke nicht als Störfaktor im passenden Umfeld vertreten zu sein, das passende Umfeld machte ohne Zweifel einen professionellen Eindruck, die platzsparend arrangierte Branding-Kampagne passte meines Erachtens wie angegossen zur CI Strategie des japanischen Unternehmens, ich glaube auch nicht, dass der Betreiber dieser Bildagentur diese Werbeflaeche zu einem fixen Dumpingpreis verschleudert hatte;-)

ab wann lohnt sich Direktvermarktung?

als Werbekunde erwartet man idealerweise eine sehr hohe Besucherzahl abzüglich der berüchtigten Traffic Bots pro Monat, wie hoch die kritische Masse sein muss, um als Publisher für direkte Werbekunden attraktiv zu sein, hängt natürlich von der Nische bzw der gewählten Branche(n) ab, sicher ist, dass stark schwankende Besucherzahlen für den Werbeträger ungünstig sind, dagegen können konstante Besucherzahlen pro Monat mit Tendenz nach oben schon den ein oder anderen Werbekunden überzeugen, eine Werbeflaeche zum Fixpreis zu buchen.

Neben der zielgruppengerechten Erscheinung eines Webmagazins als potenter Werbeträger spielt noch ein weiterer wichtiger Aspekt eine entscheidende Rolle: der Trust, also die Vertrauenswürdigkeit des jeweiligen Betreibers, ein Blogger der a) mit sensiblen Kundendaten, sagen wir mal, sorglos umgeht und b) seine Werbeflaechen auf Teufel komm heraus an jeden vermietet und damit seine Besucher evtl. Gefahren aussetzt, macht sich in der seriösen Szene keinen guten Namen! Es ist besser, eine Anfrage zwecks Werbebuchung im Zweifel abzulehnen, als durch fehlende Kontrolle im Endergebnis Besucher und seriöse Werbekunden zu verlieren;-)

Fazit: es ist mitunter ein steiniger Weg bis zur lukrativen Direktvermarktung von Online-Werbung, für kommerziell verwertbare Nischenthemen abseits vom kostenintensivem Mainstream sind die Chancen der Selbstvermarktung nicht schlecht, wenn dafür das Zielpublikum annähernd homogen ist. Eine Win-Win Situation ist für ein Blogprojekt realisierbar, wenn Blogger, Leser und Werbekunden von den eingesetzten Werbemitteln gleichsam profitieren.

2 thoughts on “spannendes Thema: Selbstvermarktung von Blog-Werbung

  1. Online Vermarkter says:

    Die Selbstvermarktung ist natürlich der geradlinigste Weg, aber nicht immer der einfachste. Inzwischen haben sich ja auch einige Vermarkter auf Blogger spezialisiert, sodass man sich dort zumindest auch bei direkten Fragen informieren kann.

  2. Rheinlaender says:

    Newcomer Blogger werden heutzutage mit einer dramatischen Entwicklung konfrontiert, nämlich in der Online Welt überhaupt noch wahrgenommen zu werden! Die grossen Brands wie Google und Facebook haben sich im Grunde genommen auf ihre Fahnen geschrieben, den Internet-Traffic zu kontrollieren und insbesondere den Blogger-Traffic auf solche Plattformen abzuziehen. Wer Social PlugIns implementiert hat und diesen rücksichtslosen Internetkonzernen noch freiwillig den roten Teppich ausrollt, braucht sich über den eigenen Traffic Rückgang nicht mehr zu wundern! Ich habe schon einige Facebook verliebte Blogger gesehen, die in den ersten beiden Jahren mit Feuer und Flamme ihre Blogs hochgezogen haben und heute ist auf diesen Blogs nichts mehr los. Dasselbe gilt auch für die exzessive Nutzung des Google Pendants.

    Werbevermittler, speziell auch die Vermarkter für die Bloggerszene können angesichts der freiwilligen Versklavung unter angesagten Internetmonopolen nach und nach Marktanteile verlieren, zumal die muntere Bloggerszene rückläufig ist. Der Blogartikel – Contaxe streicht die Segel – zeigt zudem deutlich, wohin die Reise geht;-)

    Blogger, die ihre Werbeflaechen via Werbevermittler vermarkten möchten, legen natürlich besonderen Wert auf Transparenz der Vergütungsmodelle, oder anders ausgedrückt, wieviel bleibt am Schluss für mich übrig?

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