Photokina 2016 – alles schon abgegrast?

photokina2016ein Trend lässt sich nicht mehr aufhalten, die weltweite Demokratisierung der Fotografie hat Verwerfungen in der Berufsfotografie beschleunigt. Laut Meldungen eines Berufsverbandes für Portraitfotografie ist die Nachfrage im klassischen Endkundengeschäft stark rückläufig, die Talsohle ist da noch nicht erreicht. Ansonsten kämpfen Kamerahersteller sowie Software/PrePress Unternehmen mit zunehmenden Marktsättigungseffekten. Es wird immer schwerer zu vermitteln sein, warum Konsumenten und Profis ihr teils teuer eingkauftes Equipment nach einem Zyklus von zwei Jahren “austauschen” müssen. Echte Innovationen sind keine Frage von “Versions-Updates” und dem Ruf nach astronomischen Megapixels, sondern beruhen auf tatsächlichen Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen, die ihr Hobby bzw ihren Job effizient und ökonomisch handhaben wollen.

auch die Miniaturisierung von Hardware, respektive Digitalkameras ist kaum noch aufzuhalten und verdrängt m.E. im Laufe der Jahre zumindest die Boliden für den Massenmarkt. Smartphones haben auch wegen des Social Media Booms insbesondere die Instant-Fotografie mühelos erobert und es wird sich zeigen, ob allgegenwärtige Photohandys das Zeug haben, konventionelle, digitale Knipsen für die Hosentasche zukünftig ins Museum zu befördern oder erweisen sich ausgereifte Pocketcameras als solide Spielpartner zu Smartphones und Multicore-Slimbooks mit reichlich Speicherkapazitäten?

ein Trend könnte das unter Druck geratene Endkundengeschäft der People/Portraitfotografie wieder beleben, der naturgetreue 3D Druck von “Kundenpuppen”.

Available Light, also das natürliche Fotografieren bei vorhandenen Lichtsituationen ohne Bordmittel wie Blitz gehört für mich zu den wichtigsten Trends, denn erschwingliche Kameras im LowBudget Segment, mit denen trotz hoher ISO-Zahlen rauscharme und somit problemlos ansehnliche Bilder für die Medienproduktion angefertigt werden können, haben noch keine Verbreitung gefunden.

die diesjährige Photokina zu Köln öffnet wie gewohnt im September ihre Pforten, es wird sich zeigen, ob ausstellende Dienstleister und Hersteller frische und nahrhafte Weidegründe erschliessen, was sicherlich auch dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu Gute kommt.