die Kunst online* zu werben

seit dem Aufkommen komplexerer Lebensformen auf diesem Planeten hat die Evolution faszinierende Aufmerksamkeitsstrategien vorzuweisen, die nicht nur die eigene Art, sondern auch eine andere hochentwickelte Spezies seit jeher beeindruckt. Was den lumineszierenden Leuchtkäfer und den Menschen in einer technologischen Zivilgesellschaft miteinander verbindet, ist das stetige Buhlen um Aufmerksamkeit, zwecks Befriedigung eines natürlichen Grundbedürfnisses, wo es auf die passende Signalwirkung ankommt. Was in der (unberührten) Natur auch in Nischen in geordneten Bahnen verläuft, gerät beim höchsten Glied der Evolutionskette allzu oft aus den Fugen, was über die verpatzte Signalwirkung der Paarungsbereitschaft hinaus geht.

Seit der Erscheinung des ersten Internetbanners im Jahre 1994 hat die OnlineWerbung im Laufe der Jahre ein neues Terrain im Sturm erobert. Scheinbar kostengünstig im Vergleich zur klassischen Werbung sind Online-Werbemittel mit enormen Reichweiten leicht verfügbar. Doch die Beliebtheit gängiger und allzu oft aufdringlicher OnlineWerbung hält sich in Grenzen, genau genommen ist Internetwerbung 23 Jahre nach dem Gong des ersten Werbebanners so unbeliebt wie nie zuvor. Die Kunst erfolgreich zu werben berücksichtigt ebenso die tatsächlichen Bedürfnisse der Website-Besucher, wo Datensicherheitsbedürfnisse nicht mehr zu vernachlässigen sind. Kunst ist und bleibt der Input von Werbung, wo Kreativität im Hinblick auf sinnvolle Informationsbeschaffung und der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen, die Grundessenz dafür sind, dass die Botschaften ohne grosse Streuverluste da ankommen, wo sie auch benötigt werden. Die zunehmende Monopolisierung des Werbemarktes durch Big Data Konzerne würde die Evolution anhalten, ein Unternehmen, dass mit rücksichtslosen Methoden seine marktbeherrschende Stellung forciert, wird verbraucherfreundlche Innovationen im Werbemarkt eher ausbremsen. Zudem ist der profitable Werbemarkt sowieso durch Copycats geprägt, wer sich fortlaufend Me-Too Lösungen bedient, braucht sich nicht mehr zu wundern, wenn gerade der Online-Werbemarkt von einigen wenigen Big-Playern aufgeteilt wird.

meine Mission ist es, im | photoposter | magazin neue Wege zu gehen, die Werbung nicht nur akzeptabel macht, sondern darüber hinaus in ihrer Wirkung als attraktiv und mehrwertig vom beworbenen Verkehrskreis wahrgenommen wird. Sicher möchte ich Teil einer Entwicklung sein, wo alternative und crossmediale Werbemittel Marktreife erlangen. Zumindest möchte ich den Input geben für neue Ideen und Innovationen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich für manch plattem Mainstream und (temporären) Massen-Hypes noch nie viel abgewinnen konnte, dafür schaue ich lieber auf die ein oder andere Nische, von der wie in der Natur eine erhellende Faszination ausgeht.