Geldverschwendung mit Google Anzeigen

Erstaunliche Ergebnisse lieferte eine kleine, interne Umfrage mit Webprofis sowie erfahrenen Nutzern, deren primäre Informationsquelle das WorldWideWeb ist, noch weit vor traditionellen Rundfunkmedien. Allerdings können und wollen die kurzen Interviews keine repräsentative Umfrage erstzen, dennoch bestätigen sie ein nicht zu vernachlässigendes Problem und infolgedessen eine sich abzeichnende Krise, die das gesamte PPC Anzeigengeschäft betrifft.

Die befragten Teilnehmer fühlen sich durch prominent platzierte Textanzeigen gerade bei absatzorientierten Keywords der jeweiligen Suchmaschinenbetreiber zunehmend belästigt. Der Grund dafür ist, dass gewünschte organische Suchergebnisse teilweise erst weit unten oder auf der nächsten Ergebnisseite sichtbar werden. Dazu kommt die nicht ausreichende Identifikation von Werbung, womit sich gerade Nutzer von Handys sowie kleinen Tablets konfrontiert sehen, denn der kennzeichnungspflichtige Hinweis einer Werbeanzeige versucht sich speziell auf kleinen Displays zu verstecken, was ein nicht unerwünschter Effekt ist, eine bezahlte Anzeige zu kaschieren, da führt Bing den Rang der Verschleierung von Suchmaschinenwerbung an.

Der ganz normale User erwartet von einer guten Suchmaschine eine schnelle Informationsquelle, die durch ein Optimum an Sortierfunktionen und brauchbaren Ergebnissen erreicht wird.  Eine selbstverständliche Leistung, die Google permanent verspricht. Doch mittlerweile sind aufdringlich wirkende sowie als Werbung schlecht gekennzeichnete „Premium Anzeigen“ zu einem echten Ärgernis geworden. Mittlerweile scheuen sich diverse Werbefilter Anbieter nicht mehr, selbst Suma on Top Anzeigen zu elliminieren. Die Browser Erweiterung ADBlocker Ultimate gehört leider nicht mehr zu den Werbefiltern, die Google Anzeigen blockieren. Ansonsten alternative Browser Addons mit Ausnahme von Chrome einfach ausprobieren. Ich möchte hier diesbezüglich keine direkte Empfehlung geben, da davon auszugehen ist, dass die AddOn Entwickler direkt von Google auch aufgrund von Blogbeiträgen wie diesen hier kontaktiert werden. Ob vom Suchmaschinenmarktführer Druck ausgeübt wird oder Geld fliesst, eine permanent Whitelist einzurichten, ist mir bisher nicht bekannt.

Pay-Per-Click Anzeigen können nach wie vor Negative Performances ausgesetzt sein, nämlich Werbekunden durch verabredeten Klickbetrug ernsthaft zu schädigen. Nicht selten durch Mitbewerber angezettelt, die zahlungskräftige Konkurrenz bei etwaigen Bieterschlachten um prominente Keywords in Schach zu halten. Abgesehen davon zeigt Performance Werbung zunehmend Abnutzungserscheinungen, da die Losung der Traffic Maxime nicht mehr zeitgemäss ist. Meines Erachtens sind die Conversions viel schlechter als diverse SEO-Agenturen uns schön rechnen wollen. Ich gehe davon aus, dass nicht nur wegen der wachsenden Datenschutz Sensibilisierung die Gewinnerwartungen der bisher dominierenden Performance Marketer deutlichen Korrekturen nach unten bedürfen. Die klassischen Online-Werbeformen von Big Data Konzernen, die nach wie vor Nutzerverhalten konsequent ausspähen, wirken meist auch visuell unattraktiv und haben sich im Laufe der Jahre in der Tat abgenutzt.

Lohnende Alternativen sind durchaus in Sicht. In den letzten Blogartikeln habe ich zumindest angerissen, wie Online-Werbung funktionieren kann unter Berücksichtigung tatsächlicher Nutzerbedürfnisse auch in Anbetracht der Datensicherheit. Brand Development, was soviel bedeutet wie Markenentwicklung, ist in Online-Blogs effizienter umzusetzen, wenn allgemeine Wettbewerbsregeln eingehalten werden. Die Conversion Rate ist sicherlich auch davon abhängig, das Gefühl permanenter Werbebelästigung erst gar nicht aufkommen zu lassen. Nach meiner Überzeugung bröckeln die herkömmlichen Geschäftsmodelle der Internetmagnate und ihrer Plagiate, die seit dem Weckruf von Edward Snowden scheinbar nichts dazu gelernt haben. Angesichts der genannten Nachteile bezüglich „Performance Marketing“ ist die Frage durchaus berechtigt, wie wertvoll eingekaufter Traffic via solcher Quellen letztendlicht ist? Ich sehe jedenfalls keinen Grund, Geld für Pay-Per-Click Kampagnen auszugeben bzw zu verschwenden.. Da laufen selbst unaufgeforderte „Werbebriefe“ von Google sowie Facebook Kontakter bei mir ins Leere.

Ausserdem befinden sich Googles Anzeigen-Kunden auch aus folgendem Grund in einer Zwickmühle: wer beim Suchmaschinenmarktführer generell keine Werbung mehr schaltet, verliert beim nächsten Algorithmus Upgrade sehr wahrscheinlich die essentielle Sichtbarkeit in den Serps;-)

1 thought on “Geldverschwendung mit Google Anzeigen

  1. Mariella Kleinfeld says:

    mit __organischer Werbung__ über den eigentlichen suchergebnissen macht Google das meiste geld, das läuft immer noch sehr gut weil in Deutschland die Leute über Google suchen. Das wird sich so schnell nicht ändern. Ich fand die alten Adwords Platzierungen rechts neben den suchergebnissen auch besser weil benutzerfreundlicher doch Google verdiente im Laufe der Zeit damit weniger Geld und musste auf responsive Anzeigen umstellen.

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