Botschafter wider den Big Data Mainstream

Konkurrenz belebt nicht immer das Geschäft, mit Blick auf höchste Absatzquoten mündet sie oft in Marktsättigungen mit Minimalmargen und vermehrt darüber hinaus die Aufmerksamkeitsresistenz bei Konsumenten und Unternehmen.

Aufgrund der rasanten Bilderflut benötigt jede Foto-Publikation mehr denn je einen Mehraufwand an Marketingmassnahmen, um konstante Aufmerksamkeit zu erlangen. Wer als Blogger mit Business Ambitionen hauptsächlich auf SEO (Agenturen) setzt, braucht sich beim nächsten Algorithmus Update nicht mehr zu wundern, wenn es den ein oder anderen Publisher beim Rauswurf aus den Serps besonders hart trifft, das ist Tatsache und für viele Nischen-Publisher zur bitteren Realität geworden. Wem das noch nicht klar geworden ist, besonders der Suchmaschinenmarktführer Google favorisiert den (absatzorientierten) Mainstream auf Kosten vieler Nischenanbieter! Wer dem Diktat des aktuell angesagten Aggregators der (un)freiwilligen sowie umfangreichen Datenoffenlegung nicht Folge leistet, muss damit rechnen, aus den relevanten Listings rauszufliegen. Bezahlte Premium-Anzeigen, die relevante organische Treffer gerade aus dem Sichtfeld mobiler Endgeräte verbannen, sind nicht nur für zahlreiche Content-Lieferanten nachteilig. Der zunehmende Einsatz von Browser Addons wie UBlock Origin oder Ad Blocker Ultimate, die tatsächlich Google Textanzeigen herausfiltern, ist durchaus verständlich.

Trotz oben genannter Widrigkeiten ist es insbesondere für Foto-Blogger bezüglich Aufmerksamkeitssteigerung nicht verkehrt seine Individualität zu bewahren und seiner Intuition und seiner persönlichen Mission zu folgen. Das Medium Fotografie ist nicht einem Regelwerk unterworfen, dem diktierten Massengeschmack gerecht werden zu müssen. Beliebige, massentaugliche Fotokunst ist austauschbar und streng genommen keine Kunst mehr.

Landschaftsfotografie ist nach wie vor populär und zudem reich an interessanten Motiven. Kulissenartige Bilder, die einen Ausschnitt deutscher Industriekultur präsentieren, sind dankbare Motive für Galerien, auch im Hinblick der künstlerischen Weiterverarbeitung mit weiteren Materialien. Frontale Fotografie scheint zwar auf den ersten Blick langweilig, dennoch können Ansichten in „2D“ für den ein oder anderen Betrachter als Botschafter wahrgenommen werden und als Träger für weitere Botschaften zum kreativen Einsatz einladen. Fotokunst lebt auch von materiellen Experimenten, die mit Konformitäten von Massenprodukten nicht vereinbar sind.

Für mich gilt nach wie vor die Devise: Lieber unkonventionell und unabhängig bloggen, als jedem (kurzfristigen) Massentrend und vorgekautem Mainstream folgen zu müssen, auch das ist meine Botschaft.