DIY Visitenkarten via Farblasersystem

Online-Druckereien haben im Laufe der letzten Dekade den Printmarkt nahezu komplett eingenommen. Hier und da buhlen Online-Services um die Gunst der Kunden mit Angebotspreisen für Visitenkarten. Wem Konfektionsware in grossen Mengen genügt, kann mit mit dem ein oder anderen Service glücklich werden. Für Sonderwünsche was dedizierten Proof, Papiersorte, Veredelung respektive die Wahl einer Pantone Farbe fürs CI anbelangt, muss der Kunde allerdings tief in die Geldboerse greifen. Der Bestellvorgang ist mitunter kein Vergnügen, die Usability lässt bei einigen Dienstleistern in der Tat zu wünschen übrig. Für bezahlbare Kleinstauflagen mit wechselnden Motiven sind solche Druckereien eher ungeeignet. Damit sind bereits einige gravierende Nachteile kurz erwähnt.

Erschwingliche Farblaser Drucker haben mittlerweile eine erstaunliche Qualität erreicht, die den Vergleich mit OffSet nicht mehr zu scheuen brauchen. Leider sind die Folgekosten wie Tonerverbrauch alles andere als günstig, womit Home-Printer selbst für kleine Produktionen unwirtschaftlich sind und dafür kaum in Frage kommen. Feuchtigkeit nehmen Farblaser Prints weniger übel als die von Ink-Jets, jedoch können gängige Farblaser die notwendigen Kartonagen für Visiten – und Postkarten nicht bedrucken, wo bestenfalls bei 160 gr/m² Schluss ist.

SpezielleFarblaser Drucker, die sowohl geeignete Kartonagen problemlos verarbeiten können alsauch kostengünstigen Flüssigtoner verwenden, wären eine interessante Nischenlösung für Foto-Grafiker, die nicht nur die volle Kontrolle über den gesamten Druckprozess inklusive Proof haben wollen, sondern wo deren Kunden ohne Umweg via Online-Druckerei in den Genuss von individuellen Entwürfen in Kleinstauflagen kommen können. Ein eigenes Farblasersystem punktet sicherlich auch bezüglich Flexibilität, wechselnde Motive für die Rückseite der Visitenkarte sind ohne Mehrkosten realisierbar. Ich wünsche mir ein spezielles System, dass Visitenkarten mit einer Grammatur von mind. 300gr/m² gemäss Bilderdruckpapier (seidenmatt und glänzend) problemlos und in ansprechender Qualität bedruckt. Die Berücksichtigung von Beschnitt Toleranzen dürfte vernachlässigbar sein, da der Anwender Beschnittmarken selber festlegen kann, nach denen die Karten mit einem durchaus erschwinglichen, hochwertigen Cutter präzise ausgeschnitten werden können.

Ideal wäre auch der Einsatz eines speziellen Magazins für vorgefertigte Karten, der beidseitigen, randlosen Druck im Duplexverfahen ermöglicht. Damit steigt allerdings auch der Preis für die Anschafung eines solchen Systems, möglicherweise ist mit einem recht hohen Anschaffungspreis zu rechnen. Wer künstlerische Karten zu guten Preisen verkauft, für den könnte sich der Erwerb einer solchen Lösung mit Medien im Visitenkartenformat dennoch lohnen.

Fazit: Visitenkarten für das Business Segment bieten sich im Do it yourself Verfahren da an, wo kostengünstige Kleinstauflagen sowie künstlerische Flexibilität bei voller Kontrolle gefragt sind, die Online-Druckereien kaum bedienen können. Die physikalische Druckauflösung des spezialisierten Farblasersystems für die Kleinserienproduktion von Visiten – und Gratispostkarten dürfte mit 600 x 600 DPI vollkommen ausreichen, um Bilder und Text mittels Toner Fluidum in ansprechender Qualität auszugeben. Der DIY Methode ist ebenso der Vorzug zu geben, wenn der Kunde experimentelle Layouts wünscht, die externe Dienstleister überhaupt nichts angehen.