mein Druckbedarf ist in den letzten drei Jahren deutlich zurück gegangen, Anlässe, meinen alten FarbDrucker aus dem Dornröschen Schlaf zu wecken, sind Online angeforderte Messetickets, hier und da ein Kündigungsfax sowie Rechnungen als pdf Files in Papierform zu archivieren. Weitere Anlässe sind Probeausdrucke von Modeshootings mit gebuchten Models in geringer Auflösung und gelegentliche Ausdrucke von bearbeiteten Landschaftsfotografien und Photopaintings, die meisten Testbilder haben kaum mehr Pixelreserven als 1024 x 768 Pixels, das ergibt bei einer im Photoeditor vorgegebenen Pixeldichte von nur 150 dpi (was ich auch als Untergrenze für vorzeigbare Prints halte) eine bedruckte Fläche von guten 17 mal 13 cm, was auf dem DIN A4 Träger von der Wirkung her gar nit mal so schlecht aussieht! Bei Demo Prints darf es bei der Papierqualität schon etwas mehr sein, seidenmattes, meist 120 gr Papier, auch Premium Paper genannt, lässt Farben besser leuchten als auf billigem Kopierpapier und Farbverläufe bzw sanfte Übergänge in S/W Fotografien kommen auf Premium Paper recht gut rüber.
mein Tintenstrahl Drucker fristet ansonsten ein Schatten Dasein und ist teilweise für mehrere Wochen arbeitslos, wenn ein Druckauftrag ansteht, wollen die Patronen im „Tilly Bad“ wieder aktiviert werden;-) Sicher spielt das Bilder Sharing, dazu gehören im Grunde genommen auch Foto Blogs, eine grosse Rolle, dass der Home Drucker bei vielen Nutzern zu oft ausgeschaltetet bleibt und Spinnweben ansetzt;-)
Trotzdem haben sich im Laufe der Jahre einige ProbePrints angesammelt, eingelagert und gut geschützt in Verpackungen hochwertiger Kopierartikel, möchten die Highlights der billigen 150 dpi Prints freie Wandflächen z.B. im Wohnzimmer dekorieren, wo Portraits mit virtueller Rahmenkunst besonders gut zur Geltung kommen. Sicher, solche Prints sind nicht mit Fine Art Prints mit einem deutlichen Plus an Pixelreserven von qualifizierten Dienstleistern vergleichbar, die in Puncto Bildschärfe, Farbverbindlichkeit und Verläufen einfach mehr zu bieten haben, aber muss es immer Kaviar sein?
die billigen Ausdrucke auf recht preiswertem seidenmatten Papier eignen sich imho für kleinere Galerien in Wohräumen, zumal die Farben, je nach Qualität der Tinten, auch in hellen Umgebungen nicht so schnell ausbleichen, wenn man die Bildergalerie nicht direktem Sonnenlicht aussetzt!
Für meinen Geschmack muss ausstellungsreife, digitale Bilderkunst nicht unbedingt das Ergebnis einer High End Produktionskette sein, die zudem entsprechend teuer ist. Meine kleine 150 dpi Kollektion durchzieht überwiegend ein leichter Aquarell Effekt, besonders bei Fotomotiven mit deutlichen Konturen sichtbar, wo die gefürchteten jpg Artefakte durch Rauschfilter bzw selektive Weichzeichner weggebügelt sind, m.E. zeichnet auch die spezielle Beschichtung des Premium Papiers mit verantwortlich, dass Fotos schon eher etwas gemäldeartig aussehen und sich somit von den klassischen Prints aus dem Fotolabor unterscheiden! Für eine Kunstausstellung mit „gemalten Fotografien“ ist die preiswerte und recht simple Eigenproduktion mittels geeignetem Homeprinter imho eine interessante Option!
Fazit: man nehme eine künstlerisch verwertbare Bilddatei von ca 1 Megapixel, die durch eine mittlere Kompressionsrate schon leicht beschädigt ist, bügelt die hässlichen Artefakte mittels geeigneter Filter weg, vielleicht noch ein digital hübsch gestalteter Fotorahmen als Garnitur und druckt das Ergebnis bei niedrigerer Druckauflösung aus. Der Druckertreiber meines Homeprinters ist werkseitig auf 600 x 600 DPI physikalische Auflösung eingestellt und meine alte Möhre kommt mit 150 dpi Bildchen prima zurecht, selbst künstlerische Beschriftungen stellen kein Problem dar.
für Prints in geringer physikalischer Auflösung sind noch die Bauartunterschiede zwischen Druckerherstellern bezüglich optimaler Bildschärfe zu beachten: für Epson und Canon Printer mit Treibereinstellungen von 720 DPI sind Bilddateien mit 180 dpi Pixeldichte obligatorisch für schärfere Bildergebnisse, allerdings ist die bedruckte Fläche auch etwas kleiner;-)
Billig in der Herstellung muss nicht zwangsläufig schlecht sein, billige Kunst kann durchaus mal eine kleine Ausstellung wert sein;-)