günstige Gelegenheiten sind selten, die Freude ist umso grösser, wenn man eine kleine Perle davon entdeckt. In einem kleinen Fotofachgeschäft schlummerte eine ultra-kompakte Digitalkamera im Schaufenster, die aufgrund ihres Alters als Ladenhüter ihr Dasein fristete. Eine Reise-Cam quasi für die Hemdtasche, die im spannenden Augenblick einsatzbereit ist, gehört seit jeher zu meinen Wunschkandidaten. Glücklicherweise, auch wegen geringfügiger Gebrauchsspuren am Gehäuse, was aber nur bei einem streng prüfenden Blick auffällt, konnte ich das miniaturisierte Zoomwunder für einen Hunni erwerben. Olympus hat mit dem Modell SZ 31 MR wahrhaftig eine zudem attraktive Pocketcamera produziert, die bereits in 2012 eingeführt wurde. Das Modell ist leider nicht mehr erhältlich und es ist ungewiss ob Olympus den Markt der ultra-kompakten Reisezoomer überhaupt noch bedienen möchte. Die umfangreiche Ausstattung in Verbindung mit einem 24fach Zoom von 25 – 600 mm lässt kaum noch Wünsche offen.
Die Bedienung der kleinen Cam ist nahezu selbsterklärend, der Programm-Modus präsentiert im hochauflösenden Display eine unkomplizierte Navigation weiterer Einstellungen, so macht essentielle Bildoptimierung vor der Aufnahme richtig Spass. Desweiteren kommt die schon edel anmutende Effekte-Kamera den Fotografen entgegen, die eine manuelle, handwerkliche Bedienung nie benötigen. Ein durchaus sinnvolles Feature ist u.a. der HDR Modus zwecks Dynamikspreizung, weitere Kunstfilter laden zu kreativen Spielereien ein, ob die mitunter schrill wirkenden Kreationen Gefallen finden, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters und beeindrucken nicht bei allen Motiven. Ansonsten verspricht die kleine Reisebegleiterin dank CMOS Sensor gute, spontane Bilder auch bei suboptimalen Lichtverhältnissen, wo der aufklappbare Bordblitz nicht erwünscht ist. Immerhin folgt Olympus der Tradition, die ein unerwartetes Auslösen von Blitzlicht dank solidem Klappmechanismus verhindert.
Insgesamt lässt sich die überwiegend aus Metall gefertigte Digitalkamera leicht und komfortabel bedienen. Das Zoomobjektiv mit einer Lichtstärke von 3.0 bis 6.9 ist eher Durchschnitt, dafür ist ein Bildstabilisator inklusive. Extreme Aufnahmesituationen habe ich dem kleinen Zoomwunder noch nicht zugemutet, ohne Stativ werden Teleaufnahmen bis zum Anschlag bei kritischer Available Light Fotografie imho kaum zu gebrauchen sein. Trotzdem ist die kleine Olympus mit einer maximalen Auflösung von 16 Megapixel dank vernünftiger Instand-Funktionen als Motiv-Allrounder für spontane Momente keine schlechte Wahl. Die ersten, blitzfreien Impressions zeigen auch das Rauschverhalten der Pocketcam in wählbarer Auflösung von 1 Megapixel an einem späten Nachmittag im November. Als reaktionsschnelle Point & Shot Cam, die durchaus einer miniaturisierten DSLR ähnelt, hat sie ihre erste Prüfung bereits bestanden. Weitere Eigenschaften sind dem Datenblatt eines früheren Testberichts zu entnehmen.