Aufsteller für Gratispostkarten sind an ausreichend frequentierten Standorten der Szenen-Gastronomie noch häufiger zu finden. Manchmal etwas verwaist und in unauffällige Bereiche verbannt, der grosse Boom sehenswerter, illustrativer Werbepostkarten scheint mittlerweile der Vergangenheit anzugehören. Doch auch im Zeitalter von Apps und viraler Kampagnen ist die Gratispostkarte ein ideales Ambient-Medium im Wohlfühlumfeld der beworbenen Zielgruppen.
Die Gratispostkarte hat immerhin einen Kultstatus erreicht, der über das blosse Versenden als Postkarte hinausgeht. Sie wurde auch teilweise zum begehrten Sammlerobjekt gekürt. Die Wiederbelebung als heiss begehrte Sammlerkarte würde diesem Medium einen neuen Schwung verleihen, immerhin ist die Gratispostkarte ein idealer Werbeträger im handlichen Format mit beachtlichen Reichweiten.
Illustrative Kleinkunst ist ein garantierter Blickfang, der ein Gratispostkarten Sujet aufwertet, das derzeit überwiegend aus werblichen Slogan-Karten besteht. Denke, es ist nicht verkehrt, künstlerischen Talenten mehr Plätze sowie kreativen Freiraum zu bieten, ihre Artworks auf Werbepostkarten zu präsentieren. Diverse Bars, Bistros und Restaurants eignen sich schon aufgrund ihrer Einrichtungen als ideale werbliche Umgebungen für Karten-Kunst.
Gratispostkarten, die facettenreiche Kleinkunst präsentieren, sind Blickfänge und Publikumsmagneten zugleich. Positive Effekte sind zu erwarten, nämlich eine Wiederbelebung dieses Mediums, was auch die Mitnahme von Karten mit konventionellen Werbeinhalten fördert, sofern deren Claims und Layouts im Vergleich zu den Artworks nicht zu billig wirken.
Im Grunde genommen entstehen für alle Beteiligten Win-Win Situationen. Das hängt sicherlich von innovationsfreudigen Distributoren ab, die zudem über gute Kontakte verfügen, die Marktanteile für das (kreative) Freecard Business zu erweitern. Kreative aus den Bereichen Fotokunst, GrafikDesign und Illustration können mit Hilfe eines fairen Vermarktungssystems auch zu Personenmarken entwickelt werden. Im Endeffekt freuen sich Sammler und Werber gleichermassen, denn Kunst zieht in der Regel an und fördert somit den Absatz von Gratispostkarten, insbesondere für Gratiskunst in limitierten Auflagen.
In Anbetracht alltäglicher, werblicher Überflutung gehören Gratispostkarten zu den Werbemedien, die sich noch nicht abgenutzt haben. Ungeachtet der Frage nach der Versandfähigkeit durch Postunternehmen können spezielle Druckverfahren, die reliefartige Looks and Feels ermöglichen, das allgemeine Interesse an Kleinkunstkarten fördern. Ein haptischer Fotorahmen mit wenigen Millimetern Erhebung sieht auf einer Postkarte jedenfalls nicht schlecht aus. Vielleicht kommt es letztendlich nicht mehr auf das traditionelle Versenden an, stattdessen bildet sich ein Sekundärmarkt für Sammlerkarten heraus, wo nicht nur künstlerische Karten, sondern auch Markenbotschaften gerne getauscht werden.
Ja Stimmt! Die Luft ist da schon seit Jahren raus. Auf den meisten Karten prangen heute überwiegend coole Werbesprüche, die ich gerne liegen lasse. Die Wiederbelebung als Kunstkarten ist ansich eine gute Idee, allerdings scheitert sie an der Höhe der Kostenbeteiligung für Künstler. Am meisten verdienen die Agenturen.
LG, Antje