Picture Walls – Arrangements mit kleinen Bildern

Liebe Freunde dekorativer Wandbilder, kreative Arrangements mit Minibildern a la Polaroid sind voll im Trend, natürlich darf es auch etwas grösser sein. Dennoch zeichnet sich ein Trend ab, der den Markt für grossformatige Fotografien unter Druck setzt und gerade gängige Konfektionsware in XXL mehr und mehr an Attraktivität verliert. Der Markt sowie der Zeitgeist pompöser Wandbilder ist rückläufig, zumal der verfügbare Platz im Wohnraum auch in Anbetracht vieler Single Haushalte in Kleinwohnungen einfach nicht (mehr) vorhanden ist. Ansonsten wird eher Platz für ein TV-Flagschiff geschaffen als für Fotoprints in XXL. Luxuriöse Residenzen mit enormen Freiflächen für grossformatige Fotoabzüge sind nun mal nicht die Regel, auch wenn diverse Fotoservices sich gerne dieser Klischees in Online-Werbung und Printmagazinen bedienen.

Picture Walls, das sind kreative Bilderanordnungen an der Wand, ergeben mitunter bildschöne Collagen, wo jedes Bild einen künstlerischen Beitrag zum Gesamtwerk leisten kann. Raum ist in der kleinsten Hütte, das gilt selbstverständlich für Foto-Sujets an der Wand, die mit Zeichnungen bzw Illustrationen zu durchaus sehenswerten Bilderwelten vermischt werden dürfen.

Die „Miniaturisierung“ von Wandbildern ist für Kreative interessant, die semiprofessionelles Home-Printing favorisieren und anschliessendes Finishing inklusive Einrahmung lieber selbst übernehmen wollen. Es gibt weitere Gründe für die zunehmende DIY Methode: mehr Sicherheit bezüglich Farbkontrolle gerade bei speziellen Bilderlooks, mehr Freizügigkeit bei der Wahl künstlerischer Papiere und letztendlich die Kontrolle darüber, wer die Bilder während der Entwicklung sehen darf. Das macht insbesondere bei sensiblen Aufnahmen durchaus Sinn.

Vermutlich wird sich der Wettbewerb zwischen Home-Printer und externer Druckdienstleister in den kommenden Jahren verschärfen, schlechte Navigation sowie eher ausladende Bestellvorgänge aktueller Online-Dienstleister sind für genervte Kunden Anlass genug, sich wieder dem Fotodruck im Home-Office zu widmen. Letztendlich entscheidet die Wirtschaftlichkeit von Home-Printing über die Konkurrenzfähigkeit zu Online Massenanbietern. Deshalb hängt die Wettbewerbsfähigkeit von Druckerherstellern ebenso von den Druckkosten für qualitative Self-Prints ab, speziell für kleinere Formate mit wertigen Papieren, deren Folgekosten nicht mehr im luxuriösen Preissegment anzusiedeln sind!

Messe-Galerien mit Mini-Bildern haben speziell junge Leute magisch angezogen, wovon ich mich auf Fotomessen wie der Photokina überzeugen konnte, der Lomographie Stand förderte mit einem Fundus an teils skurillen Kleinbildern gerade bei einem jungen Publikum reges Interesse. Für Kleinbilder bietet sich die minimalistische Fotografie als Kunstform an, mit der sich sehenswerte Themengalerien realisieren lassen. Ich denke, eine kreativ angeordnete Picture Wall Galerie verfehlt ihre Anziehungskraft nicht, zumal ein kreatives Arrangement mit Fotodrucken in 15 x 20 cm für meinen Geschmack mehr hergibt als ein einzelner, grossformatiger Abzug. Nebenbei ist der Workflow mit kleineren Dateien entspannter, wo anspruchsvolle Bildbearbeitung mit Ebenentechnik auch auf einem „No Gamer PC“ wieder Spass macht;-)