In der Ruhe liegt die Botschaft
Kommunikation der leisen Töne ist im Zeitalter des Medienüberflusses mitunter die effizientere Art neue Produke und Dienstleistungen den anvisierten Zielgruppen schmackhafter zu machen. Abgesehen vom enormen Zeit – und Kostenaufwand ist die Präsenz auf fast allen angesagten Kanälen nicht unbedingt dem Image und Markenaufbau förderlich, da allzu oft der Blick auf essentielle Attribute werbender Unternehmen verloren geht. Das heisst, man passt sich dem Mainstream an oder bleibt nahezu bedeutungslos, wobei Mainstream und Nischen auf diversen Plattformen sowieso kaum vereinbar sind.
Silent Marketing ist exakt das Gegenteil schriller Kampagnen, die z.B. vom derzeitigen Influencer Hype auf sozialen Medien in Angriffswellen losgetreten werden und den SEO Overkill der vergangenen Jahre quasi abgelöst hat. Die Absicht, mit inflationären Werbeinhalten permanent sichtbar zu bleiben, heisst nicht, dass die Aktionen beim Betrachter wohltuend ankommen;-)
Wann und wo funktioniert Silent Marketing? Bei aussergewöhnlichen Themen sowie bei Produkten und Dienstleistungen, die aufgrund ihrer gefragten Eigenschaften und Innovationen von sich aus Aufmerksamkeiten erregen. Blogs sind dafür wieder die idealen (Werbe)Träger, was sonst? Allerdings ist ein berichtender Blogger diesbezüglich auf ein solides Informationsnetzwerk angewiesen, es sei denn ein Blogger stellt seine eigene Produktpalette vor, die tatsächlich aus dem Rahmen fällt, im positiven Sinne.
Content ist King, sicherlich. Mehrwerte für Besucher definieren sich allerdings nicht mehr durch Beliebigkeit der Themen, Preisoffensiven und Gewinnspiele, seien sie noch so professionell aufbereitet. Nach meiner Erfahrung haben Suchmaschinen zum Entdecken neuer Nischen an Relevanz verloren, von Inspiration und Anregung ganz zu schweigen. Für mich ist es mittlerweile spannender, echte Innovationen auf solchen Websites zu entdecken, die bei Big Data Magnaten bestenfalls im Verborgenen liegen.
Content Marketing ist kein Fast Food für BigData
Engagierte Blogger sind im Grunde genommen die „stille Reserve“ im Informationsüberfluss. Einer wachsenden Wahrnehmung hat Google durch die Streichung der Blog Rubrik einen Riegel vorgeschoben, nicht ohne Eigeninteresse, da Google eigene Dienste favorisieren wollte und letztendlich damit keinen nennenswerten Erfolg vorzuweisen hat.
Content Marketing sollte nie auf SEO Konformität ausgerichtet sein, das ist für mich ein weitere grosser Fehler. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Corporate Blogger (und nicht nur die) sich mehr danach richten was die weltumspannende Filterblase uns vorgibt/vorschreibt.
Die Beliebigkeit der behandelnden Themen bis zur Copy-and-Paste Mentalität macht das Corporate Marketing nicht gerade salonfähig, eine Problematik die auch den Journalismus und grosse Teile der Presse nicht gerade glaubwürdiger machen.
Denke, der ein oder andere Leser wird es begrüssen, wenn Blogger den Mut aufbringen, aus vorgekauten Meinungsbildern auszubrechen, das kann auch die Neudefinition einer USP eines Firmenblogs betreffen, unabhängig davon, ob Google die Nische kennt oder nicht.
Blogger sind anders als gewöhnliche (Massen)Medien, das ist Risiko und Chance zugleich, von der angepeilten Leserschaft wahrgenommen zu werden. Gerade im Zeitalter von „Fake News“ und Diffamierungen sollten ehrliche Blogger ein wesentliches Attribut nie aus den Augen verlieren, bleib authentisch, das ist m.E. der Grundpfeiler für nachhaltiges Content Marketing und bildet somit die Essenz für Silent Marketing mit Alleinstellungsmerkmalen.