Plakatwerbung im Wandel

Die aktuelle und möglicherweise lang anhaltende Corona Pandemie hat sich zu einer handfesten Krise ausgeweitet, die nationale Volkswirtschaften enorm belasten und eine markante Weltwirtschaftskrise uns möglicherweise noch bevorsteht. Damit befindet sich auch die Werbewirtschaft (möglicherweise mit Ausnahme von TV) in einer prekären Lage. Die derzeitige ungünstige Marktentwicklung infoge einer Welle drohender Insolvenzen und massive Umsatzrückgänge von potenten Markenartiklern geht auch am bisher stabilen Branchensegment Aussenwerbung nicht spurlos vorbei. Das suboptimale Krisenmanagement der Politik ist das eine, restlos verbrauchte Marketingkonzepte das andere, was selbst die bisher von hohen Gewinnen verwöhnten boersennotierten Magnate mit Online-Werbung unter Druck setzen.

Immerhin ist Plakatwerbung im öffentlichen Raum unabhängig! von den Launen und Manipulationen der marktbeherrschenden Big Tech Unternehmen, was Platzierung, Sortierung und Sichtbarkeit anbelangt. Reichweitenstarke Werbeplakate sind bevorzugt an verkehrsreichen Knoten zu finden, dort wo sich auch gerne der Kraftverkehr staut. Daneben sind Kundenparkplätze von Supermärkten und Konsumtempeln beliebte Standorte für grossformatige Plakatwerbung. Trotzdem hat die klassische Aussenwerbung mittels Print mit zunehmenden Sättigungserscheinungen zu kämpfen, manchmal habe ich den Eindruck, Plakatwerbung wird von den Blickkontaktern einfach ignoriert, andere Leute empfinden Aussenwerbung prinzipiell als störend.

Für mich gehören wohl platzierte Werbeplakate, die mit der Umgebung harmonisieren, durchaus zu einem positiv wirkendem Stadtbild. Da liegt m.E. auch die grosse Chance, der allgemeinen Reizüberflutung durch Werbung entgegenzuwirken, wo formschöne, passende Werbeformate Freiflächen von Gebäuden wohltuend prägen können. Wie sehr Werbebotschaften vom (durchreisenden) Publikum angenommen werden, hängt nicht nur von den Designqualitäten der Inhalte, sondern auch von der Wahl der passenden Präsentationsmedien ab. Passende Umrahmungen wirken nicht nur bei Photoprints an der Wand, sondern selbstverständlich erst recht bei grosflächigen Werbeplakaten.

Mehr Input bekommt der Blickkontakter sicherlich mit elektronischer Plakatwerbung. Digital Signage ist in gewisser Weise unschlagbar, wenn mittels einer Fotoshow Sequenz von bereits wenigen Bildern eine kleine Werbestory erzählt wird. Der Markt der elektronische Displays bietet selbst für wetterfeste Aussenwerbung das ein oder andere formschöne Modell, die der werblichen Umgebung den passenden Rahmen verleiht. Jeder Werber hofft, dass sich der volkswirtschaftliche Schaden wegen der Corona Krise in Grenzen hält. Elektronische Plakate geben zumindest mehr Impulse, auch aus ökonomischer Sicht. In Anbetracht der Ausspielung von einem Werbeblock mit mehreren Marktteilnehmern auf einem elektronischem Medium dürfte die Werbebuchung selbst für kleine Unternehmen sowie Nischenanbieter das Budget nicht überstrapazieren. Ob infolge der aktuellen Pandemie elektronische Displaywerbung die klassische Plakatwerbung nun schneller ersetzt, lässt sich im Moment kaum einschätzen. Ich glaube allerdings, dass beide Medien eine Zeit lang parallel zu werblichen Einsätzen kommen. Digital SIgnage ist aber klar der Favorit für die Zukunft von Out-Of-Home Advertising.

3 thoughts on “Plakatwerbung im Wandel

  1. Mariella Kleinfeld says:

    Der Slogan – Plakatwirkt – hat noch immer seine Gültigkeit. Täusch dich nicht, gängige Plakatwerbung ist für die Markenbildung nachwievor unverzichtbar und Konsumenten treffen gerade über Großplakate wichtige Kaufentscheidungen. Die Druckkosten konkurrieren mit E-Plakaten, meines wissens profitieren Kunden vom Preiskampf der Druckplakat-Anbieter und Verteiler. Digitalsignage ist von den Anschaffungskosten der Hardware und Datenübermittlung noch ziemlich teuer, außerdem ist die Stromversorgung nict an allen Standorten gewährleitet. Aber ich glaube auch, daß elektronische Medien stetig optimiert werden, mit wachsender verbreitung werden auch diese Medien günstiger und für Bucher attraktiver. Hast du mit Digitalsignage was vor?

    1. Rheinlaender says:

      Ein eigener Digital-Signage Channel wäre mein Traum 😉

  2. Martinique says:

    Eine Info die Euch zu diesem Thema interessieren dürfte. Der Kölner Außenwerber Stöer macht in der Corona Krise beträchtliche Verluste und schreibt seit dem 2. Quartal 2020 rote Zahlen. Ich glaube das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Kommt ein 2. Lockdown, drohen Firmenpleiten, die vor 1 Jahr noch undenkbar gewesen wären.

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