Markenbotschafter auf alternativen Werbemedien

Alles unter Kontrolle? Nein, sicherlich nicht! Weder die Polit-Karrieristen, die sich als Krisenmanager mit freundlicher Unterstützung medialer Haltungspropagandisten versuchen noch die marktverzerrenden Digitalkonzerne können ihre zunehmenden Verluste an Reputationen aufhalten, bestenfalls den gesellschaftlichen Wandel für mehr Selbstverantwortung und informelle Selbstbestimmung hinauszögern. Die aktuelle Corona Krise sowie der dilettantische Umgang damit lehrt uns zur Wachsamkeit, weil eine von fragwürdigen Demagogen innerhalb ideologischer Schranken provozierte Konkurswelle der klein – und mittelstänständischen Wirtschaft nicht nur verheerende Auswirkungen für den Arbeitsmarkt zur Folge hat, sondern auch kartellrechtlich problematische Marktkonzentrationen infolge der Ausdünnung der mittelständischen Wirtschaft dazu führen, Preisstabilitäten zu Lasten von Verbrauchern und Unternehmen aufzulösen, womit auch zu rechnen ist, dass Qualitätsmerkmale von Produkten und Dienstleistungen unter Durchschnittsniveau sinken werden.

Als Lichtblick erscheint eine Branche, die der aktuellen Krise mit kreativen Outputs trotzt, das ist der facettenreiche Nischenmarkt der Werbeartikel. Gerade der Online-Werbemarkt wirkt verbraucht und öde, den Big Tech Magnaten ist mittlerweile jedes Mittel recht, ihre bisher überragenden Marktanteile zu halten sowie Konkurrenten durch Ankäufe zu schlucken, um fortschreitenden Verlusten im virtuellen Werbemarkt entgegenzuwirken.

Das World Congress Center  (WCCB) am Platz der Vereinten Nationen nahe des Bonner Rheinufers bietet das passende Ambiente für Spezialmessen wie die Haptica-Live.

Nach meinem Kenntnisstand sind bis Ende Oktober nahezu alle Grossveranstaltungen und somit Messen mit internationaler Ausrichtung gecancled. Umso erfreulicher ist es, dass derzeit regionale Kleinmessen unter strengsten Hygiene Auflagen stattfinden dürfen. Mit der vor wenigen Tagen am 08. September 2020 in Bonn stattgefundenen Haptica-Live konnten Veranstalter und Aussteller gerade für den Werbeartikelmarkt markante Zeichen setzen! Trotz oder gerade wegen Corona sind die Chancen nicht schlecht, solide Marktanteile im Gesamtwerbemarkt zu gewinnen. Kreative In – und Outputs sind in Krisenzeiten gefragter denn je, so bieten sich auch neue Chancen für haptische Werbeartikel – Produzenten und Konzeptern an. Diese Branche hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil der Unabhängigkeit gegenüber den derzeit marktverzerrenden Internetkonzernen. In Kombination mit smarter, interner Online-Vernetzung lässt sich die ein oder andere beispielhafte Kampagne realisieren, die ebenso ausserhalb von Suma Rankings und kurzfristigen Influencer Orgien funktioniert. Ich denke, die Zeit ist reif, alternative, crossmediale Kanäle zu schaffen, um dem werblichen Mainstream aufzuzeigen, es geht auch anders, gerade im Hinblick der werblichen Streuverluste, die auch in der virtuellen Welt nicht zu vernachlässigen sind.

Mit dem neuen Schwerpunktthema Promotional Media bin ich nun am Wendepunkt angekommen, was die Fortführung meines Fotoblogs anbelangt. Wer hier laut Titel Domain den Massenmarkt für Fototassen und wandfüllende Fotoabzüge etc. erwartet, wird seit jeher enttäuscht. Eigentlich hat mich der Endverbrauchermarkt für gängige Massenartikel der Fotoindustrie der Gattung – muss jedem gefallen – nie besonders interessiert! Mein hauptsächliches Interesse gilt mittlerweile der Out-Of-Home Werbung inklusive einem beachtenswerten Wachstumsmarkt der haptischen Werbemittel, wobei sich die Fotografie, respektive Fotokunst durchaus als essentieller Basislieferant bewährt.

Im Augenblick ist kaum abzuschätzen, wie stark die Szenen-Gastronomie sowie weitere Kulturstätten der Zusammenkunft von Gleichgesinnten und definierbaren Zielgruppen durch die „Anti-Corona“ Massnahmen der amtierenden Politik in Mitleidenschaft gezogen werden. Innovationen sind in diesen Tagen sehr willkommen, auch werbliche! Für die Indoor Platzierung stechen zwei Werbeträger besonders heraus: Haptische Gratispostkarten und Digital Signage mit fotokünstlerischen Sequenzen. Beide Werbeträger sind ideal, Kunst mit Markenbotschaften in Harmonie zu vereinen und sogar zufällige Betrachter werblich zu stimmulieren.

Haptische Werbemittel und Ambientmedia vereint das Aussergewöhnliche mit Überraschungseffekten. Speziell für Betreiber von Künstler-Cafes und Bistrorant Locations können sich neuartige Ambientmedia Artikel mit hohen werblichen Impacts als besonders vorteilhaft erweisen, sie locken Kunden und Gäste, die nicht nur wegen einer guten Speisekarte kommen, sondern auch einer intensiven Leidenschaft nachgehen, nämlich dem Sammeln von wertigen Werbeartikeln on Location. Speziell für kleine Marken sind solche kulturellen Distributionskanäle genauere Betrachtungen wert, selbst mit kleineren Budgets ihre Brandings streuverlustarm zu forcieren.

Fazit: Nicht nur für kleine Marken, sondern auch für Brands mit hohen Reichweiten sind neue Distributionskanäle für aussergewöhnliche Werbeartikel ausserhalb den umzäunenden Big Data Konzernen willkommende Alternativen. Haptische Gratispostkarten, Szenen-Visitenkarten sowie Digital Art Signage sind mittlerweile drei Werbeträger, denen ich aktuell und für die Zukunft besondere Aufmerksamkeit schenke.

Digital-Out-Of-Home ist mittlerweile voll im Trend und ein wirtschaftlicher Wachstumsmotor, was ich schon in den letzten Artikeln meiner Publikation angerissen habe. Dem Wandel nach lukrativen Nischen folgend stehen insbesondere Branchen und Märkte im Focus, die signifikant sind für mehr Unabhängigkeit von den bisher omnipotenten, nach sensiblen Daten saugenden Magnaten. Nach meiner Einschätzung wird mittels User Tracking generierte personalisierte Online-Werbung zukünftig eine geringere Rolle spielen als aussergewöhnliche Promotion-Medien, die mehr Resonanz hervorrufen und in der Gunst der Zielgruppe on Top sind. Dafür lohnt es sich, die Kontrolle über das ursprünglich freie Web sowie die der persönlichen Datenhoheit wieder zurück zu gewinnen.