Der grosse Schrottplatz der Online-Werbung

Jahresendspurt im geförderten Konsumrausch der Bundesbürger, allerdings sind die Umsatzerwartungen gerade in der Vorweihnachtszeit durch die Corona Politik eher gedämpft. Während die – wer ist noch blöder als der Söder – Talentshow um den besten totalen Lockdown bereits tobt, kündigt sich die nächste Krise für die gesamte Online-Werbewirtschaft an, die allerdings zum grossen Teil hausgemacht ist. Sind die bräsigen TV-Spots und die an (typo)grafischen Grausamkeiten sich überbietenden Direkt-Wegwerf-Prospekte für alle Haushalte schon schlimm genug, so zeigt die Branche der Online-Werbung auch in 2020 wieder eindrucksvoll, dass schlimmer immer geht.

Ohne geht nicht mehr? Korrekt! Damit meine ich den unverzichtbaren Einsatz von Werbefiltern, die zudem noch das Ausführen von Schadcode Scripten unterdrücken können, was sich praktisch so auswirkt, dass diverse ausgespielte Werbung erst gar nicht mehr angezeigt wird, so soll es sein! Gute Erfahrungen mache ich nach wie vor mit UBlock Origin und ADBlocker Ultimate, die als Firefox Addons verfügbar sind und auch regelmässig aktualisiert werden. Jedenfalls wird mit diesen Filtern der meiste, berüchtigte Werbemüll blockiert, ohne den Einsatz solcher Werbefilter befinden sich gerade Besucher von populären Online-Magazinen unter Dauerbeschuss von lästiger Online-Werbung, die sich ausserdem noch unnötig CPU-Leistung einverleibt. Zuverlässige ADBlocker benötigen hingegen nur einen winzigen Bruchteil an Prozessorleistung.

Ich bin erstaunt, dass Online-Werbevermarkter, Seo-Drückerkolonnen und Affiliates in all den Jahren nichts dazu gelernt haben. Es wird auch wieder mit mehr PopUps und Overlays auf Teufel komm heraus gepusht, von den flachen Werbebotschaften ganz zu schweigen. Was? Du willst es nicht? Dafür drücke ich “dir” noch mehr Trash Advertising ins Auge! Die Borniertheit der deutschen Werbeindustrie boomt! Wie lange noch? Man kann sich nur noch wundern, warum in der Tat unaufdringliche, dafür definitiv bessere Werbeformen hierzulande kaum eingesetzt werden?!

Bessere Werbeformen zeichnen sich auch dadurch aus, dass Surfgewohnheiten von Verbrauchern nicht mehr “aufgezeichnet” werden müssen. Allerdings werden damit die Geschäftsmodelle im bisher etablierten Performance Marketing obsolet. Verständlich, dass die Branchengrössen nicht umsatteln wollen oder auch nicht mehr können.

Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, ist natürlich gespannt, ob eines Tages positive Resonanzen auf meinen Weckruf zu alternativer, sanfter, virtueller Werbung zu erwarten sind. In den aktuelleren Blogposts habe ich bereits beschrieben wie es funktioniert und kontextsensitive Werbung auch ohne personalisierte Werbung bzw User Tracking auskommt. Bisher hat die DSGVO nicht zu einem Umdenken in der Werbebranche geführt, im Gegenteil nerven die Overlays der Cookie Zwangszustimmungen, die zahlreiche Websites derzeit überfluten. Hauptsache der “User ist wieder engaged”.

Die als Verschwörungstheoretiker Verunglimpften in den wenigen Reihen kompetenter Ökonomen sowie all die medial Verstossenen aus dem ideologischen Lager der Political Correctness prophezeien mittlerweile unruhige Zeiten, die wegen rücksichtsloser Pfründe – und Planwirtschaft sowie staatlicher Schuldenorgien kaum noch aufzuhalten sind. Die globale Finanz – und Wirtschaftkrise klopft bereits an die Tür. Wenn infolge des Corona Dilettantismus mehr und mehr Branchen kaputtgehen, spätestens dann trennt sich ebenso die Spreu vom Weizen in der Online-Werbeindustrie. Allerdings könnte der sich abzeichnende Crash eine Evolution der Online-Werbung hervorrufen, die auf Reichweitengenerierung in angesagten Social-Media Plattformen und Seo-Orgien nicht mehr angewiesen ist. Jedenfalls noch türmen sich auf dem gigantischen Schrottplatz der Online-Werbung restlos verbrauchte Geschäftsmodelle, für die unsere durch Presse und Rundfunk hoch angesehene Bundeskanzlerin vermutlich keine Abwrackprämien in Aussicht stellen wird.